Vom 04. Bis 06. Dezember 2009 geht das Festival sex.macht.musik mit rund 20 Veranstaltungen und ca. 60 beteiligten Künstlern aus 12 Nationen den vielfältigen Fragen zur Beschaffenheit erotischer und sexueller Grenzbereiche in sechs Spielstätten des Centraltheaters nach. Von großen Konzerten mit Ernster und Populärer Musik über die Queer-Party und einer erotisch-musikalischen Aromaküche bis hin zu Body-Performances, Filmen, Vorträgen und Podiumsdiskussionen reicht das Spektrum.
Das Festival des Forum Zeitgenössischer Musik Leipzig [FZML] und des Centraltheater & Skala [Schauspiel Leipzig] stellt mit sex.macht.musik Fragen nach Rollenbildern, (öffentlicher) Selbst- und Fremdwahrnehmung sowie nach dem Selbstverständnis medial gestalteter gesellschaftlicher Vorstellungen und Erscheinungen von Erotik und Sexualität. Das Thema, verstanden als die Verbindung geistiger und körperlicher Kräfte im Zusammenspiel intellektueller und triebhafter Vorgänge, verdichtet sich bei sex.macht.musik künstlerisch zu Themenkomplexen wie »Männlichkeitsbilder – Weiblichkeitssymbole«, »Verführung – Erotik der Stimme«, »Sinnlichkeit/ KörperKunst«, »Pornographie«, »Obsession«.
Programmheft (pdf)
Veranstaltungsübersicht (pdf)
Gefördert durch:
Kulturstiftung des Freistaates Sachsen // Stadt Leipzig // Beauftragter der Bundesregierung für Kultur und Medien
MUSIKBEISPIELE
Audio files (Zip-Datei)
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Etwas schlüpfrig und unzüchtig, aber auch sinnlich, gefühlvoll und vor allem musikalisch durchtrieben wird es in den Hinterzimmern des Eros Center Leipzig beim Bordellkonzert. Zählt doch der Geschlechtstrieb zu den Naturtrieben des Menschen, ist es nicht verwunderlich, dass bereits in der alten Welt (sowohl in Griechenland, Rom und sogar im Mittelalter) Prostitution staatlich organisiert wurde und auch heute noch eine notwendige soziale Institution für die bürgerliche Gesellschaft darstellt. Unter den aufgeführten Werken befinden sich liederliche und erotiche Lieder, Balladen über Zuhälterei und Kompositionen, die von sexuellen Praktiken wie beispielsweise dem Striptease handeln und somit musikalischen Bezug zum bespielten Ort nehmen.
Programm
Wilfried Krätzschmar: Solitude III – »serenade noire« für Große Trommel [1982]
Erik Satie: »Trois poèmes d‘Amour« und »Le Flirt« aus »Sport et divertissements« für Stimme und Klavier [1914]
Thomas Chr. Heyde »Wellen vom Untergrund« für Fagott und Elektronik [2000]
Dirk D‘Ase: »7 Erotic Songs« für Mezzosopran und Klavier [1989]
Askell Masson: »Rhythm strip« für zwei Snare-Drums [1997]
Gottfried von Einem: »Liederliche Lieder zur Gitarre« für Stimme und Gitarre [1982]
Kevin Volans: »She who sleeps with a small blanket« für Schlagzeug [1985]
K. Weill/B. Brecht: »Zuhälterballade« und »Ballade der sexuellen Hörigkeit« aus der »Dreigroschenoper« für Stimme und Klavier [1928]
Ausführende
Barbara Rucha – Klavier
Daniela Zanger – Gesang
Thomas Blumenthal – Gitarre
Kristian Petkov – Fagott
Gerd Schenker/Thomas Winkler – Schlagzeug
Thomas Chr. Heyde – Elektronik
Tänzerinnen der »Lounge am Wasserturm«
Gefördert durch
Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, Stadt Leipzig
Medienpartner
culturtraeger
In Kooperation mit
Lounge am Wasserturm
Pressefotos
Am 24.10.09 findet um 19 Uhr in der Moritzbastei die Abschlusspräsentation des Workshops “Import-Export-Klangort: Komponiere Deine Hymne!” statt.
In dem 2-wöchigen Workshopprojekt haben 18 Flüchtlingskinder im Alter von 10-17 Jahren gemeinsam mit der Dirigentin Barbara Rucha und dem Schauspieler, Musiker und Rapper Raschid D. Sidgi eine eigene Hymne zum Thema Kinderrechte komponiert.
Ein Projekt des Forum Zeitgenössischer Musik Leipzig in Kooperation mit dem Verband binationaler Familien und Partnerschaften iaf e.V. und dem Flüchtlingsrat Leipzig e.V.
Gefördert durch:
Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, netzwerk junge ohren
Wenn allerorts anlässlich des Wende-Jubiläums Reden gehalten, wieder mal Lichterketten gebildet und manch Bürgerrechtler aus der Versenkung hervorgeholt werden, dann erklingen in der Oper gänzlich andere Töne.
Den Jubelfeiern zum Wende-Herbst wollen wir kritische Klänge, Worte und Bilder entgegensetzen. Klänge von KomponistInnen, die sich seinerzeit unmittelbar in politische Diskussionen einmischten, anhand der Realitäten (musikalisch) verstummten oder ihre musikalisch-politische Haltung überprüften. Musik von streitbaren Geistern in jedem Fall. Und wir wollen hören, ob und wie sich politische Haltung heute in zeitgenössischer Musik ausdrückt.
Das Kooperationsprojekt der Oper Leipzig und des Forum Zeitgenössischer Musik Leipzig stellt Werke der Ost- und West-Avantgarde einander ebenso gegenüber wie Kompositionen der Nachgeborenen. Musikalische Positionen, die sich kritisch, bärbeißig und süffisant mit Politik und deutscher Identität auseinandersetzen.
»10 Märsche um den Sieg zu verfehlen«, lautet vielsagend der Titel einer der Kompositionen, der auch stellvertretend für das Projekt steht.
Mit vier Uraufführungen von Reiner Bredemeyer, Johannes Harneit, Péter Köszeghy und Friedrich Schenker sowie Werken von Mauricio Kagel, Luigi Nono, Helmut Lachenmann, Olga Neuwirth und Wolfgang Rihm.
Eine Gemeinschaftsveranstaltung der Oper Leipzig und des Forum Zeitgenössischer Musik Leipzig.
Gefördert durch:
Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, Stadt Leipzig, Deutscher Musikrat
Pressemitteilung (doc)
Programm
Mauricio Kagel
Marsch Nr. 5&9 aus »10 Märsche um den Sieg zu verfehlen« [1978/79]
für Bläser und Schlagzeug
Péter Köszeghy
»Gewöhnliche Geschichte« [2009, UA]
für Tenor, Schreier und Ensemble nach einem Text Kathrin Schmidt
Luigi Nono
2 Ausschnitte aus »Al gran sole carico d’amore« [1975-1978]
»Louise Michel« und »Deola«
für Gesangsstimmen
»La fabbrica illuminata« [1964]
für Sopran und vierspuriges Tonband
»Polifonica – Monodia – Ritmica« – Urfassung [1987]
für 7 Instrumentalisten
Reiner Bredemeyer
»Die Lösung« [1995, UA]
für Mezzosopran, Gitarre, Schlagzeug und Kontrabass nach einem Text von Bertolt Brecht
Johannes Harneit
»Unterwegs« [2009, UA]
Texte zum Tag der deutschen Einheit von Gero Troike für Ensemble und Stimmen
Helmut Lachenmann
»dal niente« [1970]
für Klarinette
Olga Neuwirth
»Fondamenta I« [1998]
Hommage à Joseph Brodsky für Bassklarinette, Baritonsaxophon und Violoncello
Wolfgang Rihm
»Cantus firmus«, Musik in memoriam Luigi Nono (1. Versuch) [1990]
für 14 Instrumentalisten
Friedrich Schenker
»Alter Mann löst deutsche Frage« [2009, UA]
für Sopran und 5 Posaunen
Ausführende:
Sinfonietta Leipzig
Ensemble TromboNova
Johannes Harneit – Dirigent
Sigune von Osten – Sopran
Tanja Andrijic – Sopran
Ruth Ingeborg Ohlmann – Sopran
Soula Parassidis – Sopran
Marika Schönberg – Sopran
Kathrin Göring – Mezzosopran
Carolin Masur – Mezzosopran
Marko Cilic – Tenor
Volker Hemken – Bassklarinette
Tickets
www.oper-leipzig.de
Tel.: +49 (0)341 – 1261-261
und an allen bekannten Vorverkaufsstellen
Anlässlich des Konzertes »Den Sieg verfehlt …« (Konzert zum Wendejubiläum) möchten wir Sie herzlich zur Pressekonferenz einladen.
Antwortformular
Das Konzert »Den Sieg verfehlt …« am 19.09.2009 um 20.00 Uhr in der Oper Leipzig bietet neben vier Uraufführungen von Reiner Bredemeyer, Johannes Harneit, Péter Köszeghy und Friedrich Schenker, Werke von Mauricio Kagel, Luigi Nono, Helmut Lachenmann, Olga Neuwirth und Wolfgang Rihm.
Zur allgemeinen Mahn-, Betroffenheits- oder Glückseligkeitsattitüde im Rahmen der Wende-Feierlichkeiten, will das ungewöhnliche Konzert eine »taktlos« süffisante Opposition sein und kritische Stimmen zu Gehör bringen.
Und wieder entdecken wir mit unserem Publikum neue Orte: diesmal heißt es aufsteigen und in die Pedale treten.
Wie schön die Landschaft ist, die wir auf unserer Fahrt vom Mariannenpark in Leipzig bis kurz vor Taucha entdecken, ist selbst eingefleischten Leipzigern häufig nicht bekannt. Begleiten werden uns auf der Fahrt ein Poet, der Texte zum Thema vorträgt und Musiker , die Werke spielen, bei denen die Natur zum klingen gebracht wird.
Auf einer zauberhaften Waldwiese (Taucha) bei einem Picknick, was musikalisch umrahmt wird, endet dann unser Konzert.
(Decken und Picknick bitte selber mitbringen.)
Gefördert durch
Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, Stadt Leipzig, Zweckverband Parthenaue, Programm »Parthe | Stadt – Land – Kunst«
Medienpartner
Culturtraeger
Programm
I. Luca d’Irebaud (1969): »grass-green« für Akkordeon (UA)
II. Wilfried Krätzschmar (1944): Solitude III – »serenade noire« (1982) für Große Trommel
III. Toshio Hosokawa (1955): »Birds Fragments II« (1989) für Akkordeon und Schlagzeug
IV. Texte von Falk Dietrich
V. Friedrich Schenker (1942): »Solo IV for a percussionist« (1980)
VI. Jaques Ibert (1890-1962): »Histoires« (1910) Fassung für Akkordeon solo
Ausführende:
Claudia Buder – Akkordeon
Gerd Schenker – Schlagzeug
Falk Dietrich – Texte
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Konzert im Rahmen der jüdischen Woche 2009
John Zorn, der Grenzgänger, umtriebige Musiker, Komponist und Produzent veröffentlichte 1992 das Manifest zur »Radical Jewish Culture« und spaltete angesichts seiner radikalen Thesen die Öffentlichkeit. Die von ihm selbst recht individualistisch ausgelegte Ästhetik einer spezifisch jüdischen Musik steht im Mittelpunkt eines Konzertes, in dem zu Gehör kommen soll, was aktuelle Positionen von jüdischen KomponistInnen sind.
Programm
I. Michael Gordon: »Industry« (1993) für Violoncello und Gitarrenverzerrer
II. Assaf (Safy) Etiel: »Giants of Rock! (star search & destroy)« (2002) #1
III. Shai Cohen: »From Earth to Wind« (2004) Uraufführung für Akkordeon und Erzähler
IV. Assaf (Safy) Etiel: »Giants of Rock! (star search & destroy)« (2002) #3
V. John Zorn: »Road Runner« (1986) für Akkordeon solo
VI. Assaf (Safy) Etiel: »Giants of Rock! (star search & destroy)« (2002) #2
VII. Hilat Ben-Kennaz: »Question Mark« (2007) Uraufführung für Viola
Mitwirkende: Claudia Buder – Akkordeon, Elija Schwarz – Sprecher, Matthias Sannemüller – Viola, Tobias Tauber – Violoncello, Assaf (Safy) Etiel – Video
FZML – Technik
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Vom Reisen, der Ferne und dem labyrinthischen Schienengewirr des Globus erzählen die Klänge und Bilder des »Bahnhofskonzerts«. Mit Musik von Steve Reich, Richard Carrick, Heiner Goebbels, Paul Lansky und großformatigen Videoscreens von Safy Etiel, entführt das Konzert auf eine ganz eigene Reise.
Bitte steigen Sie ein!
Programm
I. Paul Lansky: »Leaving home« aus »Travel Diary« (2007) für zwei Schlagzeuger
II. Steve Reich: »Different Trains« (1988) Version für Elektronik und Video, Video by Assaf (Safy) Etiel
I. »Amerika – Before the war«
II. »Europe – During the war«
III. Rolf von Nordenskjöld: »Fernweh« (2003) Version für Baritonsaxophon solo
IV. Steve Reich: »Different Trains« (1988) Version für Elektronik und Video, Video by Assaf (Safy) Etiel
III. »After the war«
V. Heiner Goebbels: »Stadt Land Fluss« (2001) Version für Klarinettenquartett und Elektronik (Bearbeitung: Eric Schleichim)
VI. Richard Carrick: »European Images« (2007) für Violoncello, Videoplayback und aufgenommene Celloklänge, Video: Richard Carrick
Mitwirkende:
Andreas Lehnert – Klarinette, Sebastian Gette – Altsaxophon, Volker Hemken – Bassklarinette, Karola Elßner – Baritonsaxophon, Matthias Schreiber – Violoncello, Deborah Hildebrandt/Nora El Ruheibany – Schlagzeug,
Safy Etiel – Video,
FZML – Klangregie,
MegaPhon – Licht
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»Relaunch: Romeo und Julia« erzählt die Geschichte zweier verfeindeter Gruppen, von Liebe und Leid, Tod und Lebenslust. Aber »Relaunch: Romeo und Julia« erzählt auch die Geschichte, wie 13 Schüler der Leipziger Helmholtz Mittelschule sich 9 Monate lang der Shakespeare’schen Vorlage annähern und sie neu erzählen; wie aus einem Theaterprojekt ein Film wird und welche Erfahrungen Schüler und Lehrer, Workshopleiter und Veranstalter in dieser Zeit sammeln durften.
Regie: Ulrich Hüni
Schauspielcoach: Nathalie Hünig
Spoken Word-Coach: Ken Yamamoto
Kamera: Weng Holster
Pädagogische Betreuung: Laura Klatt
Projektkonzipierung: Forum Zeitgenössischer Musik (FZML)
Darsteller:
Scarlett Bachinger, Janine Baki, Samantha Lazarewitz, Linda Bilz, Julia Wadewitz, Dayana Rudolph, Melanie Hoppe, Jana Weiss, Vivien Teichmann, Kevin Behrendt, Benjamin Goersch, Roman Rudi, André Meuroyan
Im Rahmen des Programms VIELFALT TUT GUT. Jugend für Vielfalt, Toleranz und Demokratie
Förderer
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Kulturstiftung des Freistaates Sachsen
Stadt Leipzig, Referat Ausländerbeauftragter
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Nachdem wir im letzten Jahr mit unserem Publikum Dampfer gefahren sind, auf dem Arbeitsamt waren und durch den nächtlichen Wald gewandert sind, beginnen wir die neue Saison der Konzertreihe FREIZEITARBEIT auf dem Friedhof.
Für viele Menschen ist der Friedhof nicht nur ein Platz der Trauer und des Abschiednehmens, sondern auch ein Ort der Erholung und der Ruhe. Der Blick auf verschiedene Kulturen offenbart, dass der Umgang mit den Toten höchst eigenwillige Züge annehmen kann: So waren im Mittelalter Friedhöfe Orte des prallen Lebens, der Verkaufsstände und des Trubels; die Toten waren in das Leben und in den Alltag integriert. Und z.B. in Sizilien wird die Karwoche mit einem Musikmarathon von verschiedenen Blaskapellen untermalt, die ein höchst kurioses »Best of« der schönsten Trauermärsche der Opern- und Konzertliteratur wiedergeben.
Diese Traditionen berücksichtigend, verzichten wir natürlich nicht auf die obligatorischen Trauermärsche auf dem nächtlichen Johannisfriedhof und auch nicht auf das wahrscheinlich meistgespielte Beerdigungsstück der Welt, das »Ave Maria« von (Bach/Gounod). Doch wer die Konzertreihe kennt, weiß, dass die Beleuchtung der Traditionen nicht ohne musikalisch/optische Skurrilitäten vonstatten gehen wird...
Die Werke des Abends, die an verschiedenen Orten des alten Johannisfriedhofs zu Gehör gebracht werden, bewegen sich mystisch-atmosphärischen Klängen und archaischem Trommelrhythmen. Midsummer Night ́s Mystery der Schweizer Komponistin Iris Szeghy für 2 Schlagzeuger geht zurück auf die uralten, heidnischen Rituale, welche die Sommersonnenwende begleiteten. Die Magie der Nacht und die Mystik ihrer Geräusche spielt auf andere Weise bei sagardia in »dunkle bäume & getilgte sonnen« eine Rolle. Das Cello ist hier eingebettet in ein elektronisches Universum, das eindrucksvoll zwischen fast melodiösen Parts und räumlichen Scheinwelten hin und her changiert. Dunkel und bedrohlich kommt auch »Dark River« von John Zorn daher. Das Werk, das für 5 große Trommeln und einen Schlagzeuger komponiert ist, scheint die Toten zu rufen, die Christian FP Kram mit seiner Uraufführung von »Epitaph« auf seine Weise besingt. Für sein Stück hat er Grabinschriften auf Leipziger Friedhöfen gesammelt, die er von einer Sopranistin, begleitet von Kammerensemble, vortragen lässt.
Programm
John Zorn: Dark River (1995) für Basstrommeln
Christian FP Kram: Epitaph (2009, UA) für Mezzosopran und Ensemble
sagardía: dunkle bäume & getilgte sonnen (2005) für verstärktes Cello und Elektronik
Iris Szeghy: Midsummer Night’s Mystery (1992) für 2 Schlagzeuger
Diverse: Verschiedene Trauermärsche für Blasorchester
Gounod/Bach: Ave Maria (1722/1859) für Cello und Zuspielband
Mitwirkende: Sinfonietta Leipzig, NN – Mezzosopran, Jan-Filip Tupa – Violoncello, Jan Debertshäuser – Licht, Thomas Chr. Heyde/Philipp Eckel – Klangregie
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FLIEGEN, FAHREN, SCHWIMMEN, LAUFEN
KONZERTE AN UNGEWÖHNLICHEN ORTEN
Seit vielen Jahren verzeichnen Konzerthäuser einen dramatischen Schwund an jungem Publikum. Seit Jahrzehnten besteht auch das Phänomen, dass selbst Menschen, die zum so genannten Bildungsbürgertum gehören, wenig bis gar keine Kenntnis von einer Musik haben, die sich »zeitgenössisch« nennt.
Im Gegensatz zu den großen Konzerthäusern, die mit Werbekampagnen oder »Pop meets Klassik«-Konzepten versuchen die Zugangsbarrieren für einen junges Publikum abzubauen, haben wir uns für einen radikaleren Weg entschieden.
Die Konzertreihe »FreiZeitArbeit« hat keinen festen Spielort und jedes Konzert eine völlig andere inhaltliche Konzeption. Die Frage, die sich wie ein roter Faden durch die dramaturgische Konzeption der Konzertreihe zieht, ist: wo halten sich die Menschen heute in ihrer Freizeit und während der Arbeit auf? Wo können wir diejenigen antreffen, die selten oder auch nie ein Konzert besuchen – und schon gar nicht eines mit zeitgenössischer Musik?
Nun treffen wir fern der üblichen Konzertsaalatmosphäre die Menschen an Orten, wo sie sich aufhalten, wo sie ihre ZEIT verbringen: auf der ARBEIT, in der FREIZEIT oder auf dem Weg dorthin.
Wir sind mit unserem Publikum Dampfer gefahren und Straßenbahn.
Wir sind mit ihm im Schwimmbad baden gegangen und Fahrrad gefahren.
Wir sind mit ihm nachts durch den Wald gewandert und waren auf der Picknickwiese.
Wir gehen auf den Friedhof, den Bahnhof, waren im Arbeitsamt und besuchen das Bordell.
Ein wesentlicher Aspekt der Konzertreihe ist es, dass der Ort, den wir bespielen, auch durch die Musik auf neue Weise erfahrbar wird. Im Schwimmbad musizierten zum Beispiel Musiker zu einem Ballett aus Synchronschwimmern und es erklangen Walgesänge und Klänge aus Muscheln und Wasserschläuchen. Die Arbeitsamts-Mitarbeiter sangen und internationale Poeten trugen Werke zum Thema Arbeitslosigkeit vor. Und in der Straßenbahn erklangen Werke wie »Schwarzfahrer-Märsch«, »Spannung im Gelenktriebwagen« oder »Spielzeugstraßenbahn«.
Immer gibt es einen engen inhaltlichen Bezug zum Ort und seinen besonderen Gegebenheiten.Immer erklingt zeitgenössische Musik und immer sind namhafte nationale und internationale Künstler vertreten, denen wir häufig auch Auftragswerke geben.
Das Publikum kam und kommt so zahlreich, dass »FreiZeitArbeit« innerhalb kürzester Zeit zu einem der erfolgreichsten Konzertformate für zeitgenössische Musik in Mitteldeutschland geworden ist.
Pressestimmen
»Das Forum Zeitgenössischer Musik Leipzig, kurz FZML, ist immer für eine Überraschung gut. Um ihre moderne E-Musik zu machen und zu vermitteln, gehen die Damen und Herren gern schon mal dahin, wo das Leben spielt. Sie nennen es dann »FREIZEITARBEIT.«
Das Magazin 09/2008
»Es gilt, Brücken, kleine Inseln und Lichtungen zu entdecken, nächtliche Musik zu genießen, sich von einem anderen Leipzig verzaubern zu lassen.«
LVZ 07/2008
»Die Revolution, die Eisler und Brecht im Auge hatten, als sie ihre Lehrstücke schrieben fand gestern Abend freilich nicht statt. Wohl aber ein Konzert, für das sich das Privatfernsehen ebenso interessierte wie der kleine Lokalsender – insgesamt ein Erfolg, der neben dem üblichen
Konzertpublikum auch jene Menschen erreichte, die von der Kulturindustrie meist übersehen werden.«
Bayrischer Rundfunk 07/2008
»Unverkrampft und locker will man gegen das gängige Vorurteil angehen, dass klassische Musik der heutigen Zeit, so genannte »ernste Musik«, schwierig oder gar unhörbar ist.«
MDR Info 07/2007
»Der Ort ist Vermittler und die Musik wiederum inhaltlicher Bezugspunkt zum Ort. Klingt kompliziert, ist aber einfach und ungemein logisch. Es scheint fast, als sei dies die zukünftige Philosophie einer zeitgemäßen Aufführungspraxis. […]«
Kreuzer 07/2007
»Kunst in den offenen städtischen Raum zu tragen, und damit die Menschen zu erreichen und abzuholen, wo sie gerade sind und nicht zu warten bis sie von sich aus in die Säle und Hallen kommen, wo Kunst normalerweise stattfindet.«
Deutschlandradio Kultur, 07/2005
Downloads
Freizeitarbeit
2008
DON’T DISSHARMONIE
Mit einer Aktion von 111 Radfahrern eröffnet »MACHTMUSIK – Festival für sportliche Musikkultur« ebenso bewegungsintensiv wie musikalisch-
spektakulär. Mit über 100 Künstlern und 30 Veranstaltungen zeigt das Programm künstlerische Reflexionen und kreative Reaktionen auf das kulturelle und mediale Phänomen »Sport«.
Kritische, amüsante und andersartige Positionen setzt MACHTMUSIK anderen sportlichen Großereignissen des Jahres entgegen: auf der Konzertbühne, im öffentlichen Raum, im Club, im Kino, in der Fußgängerzone – sogar im Fitness-Studio.
Die Grenzüberschreitung ist an diesen Tagen ebenso Programm wie die ernsthafte inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Thema. MACHTMUSIK spannt einen kühnen inhaltlichen Bogen vom Konzert mit zeitgenössischer Musik über Hardcore, Heavy Metal und HipHop, bis hin zu Literatur, Poetry, Filmen, Vorträgen und öffentlichen Kunstaktionen.
ausführliches Exposé (PDF)
Veranstaltungsübersicht (PDF)
Pressefotos
Das Forum Zeitgenössischer Musik Leipzig [FZML] setzt seine ungewöhnliche Konzertreihe FREIZEITARBEIT fort. Nach dem Dampferkonzert zum 1. Mai und dem Arbeitsamtkonzert im Juni diesen Jahres, ist das Nachtwanderkonzert entlang des Flüsschens Parthe vor den Toren Leipzigs ein Stationen- und Entdeckerkonzert. Musikalisch wird das Publikum durch den nächtlichen Park von einem Konzertereignis zum nächsten geführt, bei dem die Musiker auf Brücken, kleinen Inseln und Lichtungen, Wiesen und hinter Büschen in der Landschaft Klanginseln bilden.
Die aufgeführten Werke nehmen alle Bezug zum Thema, angefangen von mystischen Werken wie »Topografie der Schwärze« von Martin Bédard bis hin zu heiteren Liedern nach Texten von Christian Morgenstern mit Titeln wie »Die Mitternachtsmaus« und »Das Mondschaf«.
Programm
I. Ernst Krenek: Reisebuch aus den österreichischen Alpen, Liederzyklus für mittlere Stimme und Klavier (Adaption für Mezzosopran und Akkordeon) (1929), daraus: 5. Traurige Stunde, 6. Friedhof im Gebirgsdorf, 7. Regentag 9. Rückblick, 10. Auf und ab
II. Martin Bédard: Topographie De La Noirceur, Soundinstallation
III. Karola Obermüller: gegen.wind.stärken, für Tenorblockflöte und Elektronik (2006)
IV. Dieter Schnebel: Visible Music I, für einen Dirigenten und einen Instrumentalisten (1960-62)
V. Misato Mochizuki: Pas à pas, für Akkordeon und Fagott (2000)
VI. Sofia Gubaidulina: Galgenlieder à 3, 15 Stücke für Mezzosopran, Schlagzeug und Kontrabass (1996/1998), daraus:
1. Die Mitternachtsmaus, 7. Die Beichte des Wurms, 8. Der Psalm, 9. Der Tanz, 13. Fisches Nachtgesang, 15. Das Mondschaf
Mitwirkende: Barbara Rucha – Dirigentin, Claudia Buder – Akkordeon, Juliane Harberg – Mezzosopran, Antje Hensel – Blockflöte, Jin-Hoon Kim – Fagott, Gerd Schenker – Schlagzeug, Konrad Fichtner – Kontrabass