Annette Schlünz (geb. 1964 in Dessau)

 

Annette Schlünz komponiert eines der vier Stücke des Livehörspiel-Projekts LEIPZIGNOIR 1914. Hier beantwortet sie einige Fragen zu ihrer Arbeitsweise:

 

Warum haben Sie zugesagt? 

Weil ich schon lange ein Hörspiel machen wollte, mich "radiophone Auseinandersetzung" mit Text reizte.

 

Was ist spannend an dem Projekt? 

Ich fand  spannend, dass 4 Komponisten mit dem selben Libretto umgehen und es jeweils auf  ihre Art und Weise umsetzen.

 

Wie gehen Sie heran?

Ich habe das Libretto gelesen und für mich bearbeitet, damit schaffe ich mir die musikalische Struktur: Rezitative mit Text und Instrumental-Arien nannte ich die Anordnung der einzelnen Teile. Diese besetze ich dann im voraus in einer bestimmten Art: Rezitative immer mit Klavier und Schlagzeug, im Solo oder Duo, wobei eben nur hier der Text eine Rolle spielt, die Instrumentalteile in wechselnden Besetzungen mit einer Entwicklung von "hohen" zu "tiefen" Instrumenten. 

 

Wie ist Ihre künstlerische Haltung? Was ist für Sie die Relevanz der Thematik oder im Format? 

Diese Problematik, der historische Hintergrund erfordern eine Auseinandersetzung mit der Zeit - die Thematik ist unter anderen Gesichtspunkten aktuell. Das interessiert mich. Musikschreiben steht für mich immer in gesellschaftlichen Zusammenhängen.

 

Sind die speziellen Instrumente wie Nagelgeige, singende Säge oder Heckelphon eine Herausforderung/besonders interessant für Sie?

Ich habe einige Jahre Instrumentenkunde an der Strasbourger Universität unterrichtet, kenne also auch gerade diese speziellen Instrumente ganz gut - zumindest aus instrumentenkundlerischer Sicht. Jetzt kann ich ihre speziellen Farben ins Ensemble einbauen, was  meine Suche nach stets neuen Instrumentalkombinationen bereichert.

 

Annette Schlünz, 20.10.2014


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Annette Schlünz