Heyde, Thomas Christoph
HCMF – Works for Instruments and Live Electronics
Publikation: Neue Zeitschrift für Musik 05/2009, Page 88

Dass das Tonträger-Debüt von Thomas Christoph Heyde auf dem Leipziger Elektro-Label «Phantomnoise Records» erschienen und die erweiterte Ausgabe eines Vinyl-Release ist, wundert gar nicht, ist doch der 36-jäh­rige Komponist, Kurator und Leiter des elektronischen Studios der Technischen Universität Leipzig mit «Klassik», «Neuer Musik» und «Techno» gleichermaßen sozialisiert.
Eigentlich macht Heyde genau das, was immer noch viel zu wenige junge Komponisten tun: aus dem Grenzgängertum und seinen Grauzonen eine Tugend machen und instrumentale Klangfarben (auf die Heise keineswegs verzichten will!) mit elektronischen Mitteln anreichern, erweitern, manipulieren. Dass dabei nicht alles gelingt, ist gar nicht so wichtig – High Culture Motherfucker eben, so der Titel eines Stücks für vier Schlagzeuger, Sampler und Live-Electronics, das Heydes Haltung (und Selbststi­lisierung) geradezu programmatisch transportiert. Heydes hybride Mischungen aus neuer Kammermusik, Noise, Ambient, dezenten Loops und Beats präsentieren sich in dieser ersten Retrospektive mit Stücken von 2000 bis 2007 als ironische Flickschusterei (Memory – Faded CNO I-IV) oder sphärischer Klangstrom mit dumpfen Pulsierungen (Fernen), in der Hauptsache aber als unkonventionelle Amal­game, die immer für beeindruckende Verdichtungen und rätselhafte Legierungen gut sind.

Dirk Wieschollek

Musikalische Wertung: 4
Technische Wertung: 4
Repertoirewert: 4
Booklet: 3
Gesamtwertung: 4

New CD (2010 / title: »Einkehr«)
include:

»death is not the end« (2008/09)
for viola, organ and guitar distortion

»Einkehr«
for cimbalom, accordeon, percussion, recorder and voice distorter (2009)

»Abschied« (2009/10)
for string quartet

»Trauernd« (2009/10)
for viola, bassoon, english horn and guitar

[…]

29.08.2009 | 8.30 pm

Thomas Chr. HEYDE
»Einkehr«
for cimbalom, accordeon, percussion, recorder and voice distorter (2009, premiere)

Ensemble Kosmosz (GER/HU)

at:
»JUNGE KUNST - Kulturfestival im Kloster Volkenroda«

info:
http://www.festival-junge-kunst.de/programm.html

tickets:
phone:  *49 (0)36025 – 559 - 0
fax:       *49 (0)36025 – 559 -10
mail:      info@festival-junge-kunst.de

Titel: Thomas Christoph Heyde - HCMF (High Culture Motherfucker) - CD
Publikation: miuzik 02/2009

In questo lavoro del compositore tedesco c’è
molta leggerezza e al tempo stesso un discreto rigore
formale, fattori ‘necessari’ per giustificare pezzi simili
che lasciano intravedere una tendenza a non prendersi
troppo sul serio.

Registrato sia in studio che dal vivo, “High Culture
Motherfucker (il cui sottotitolo è “Works For Instruments
And Live Electronics”) – come avrete intuito – raccoglie
materiale prodotto attraverso componenti elettroniche e
strumenti classici (pianoforte, viola, flauto, percussioni,
chitarra, sassofono ecc.).

Ruotante intorno alla musica d’avanguardia e alla
classica contemporanea, il disco porta con sé tracce
dotate di una buona imprevedibilità, dalla lieve patina
austera e dal ruggito rock (“Fieldz”) o dalle conclusioni
rocambolesche e caotiche (la title-track).

Staticità ambient disturbata da ventate noisy e inserti
drones (“3 X Short – 3 X Long”); fiati starnazzanti e
sporadiche incursioni d’organo (“Waves From
Underground”). Bello a sapersi.

(Phantom Noise/Fake Core)

(4/5)

Massimiliano Drommi

05|02|2009, 08 pm / 20.00 Uhr
MDR Figaro [livestream]
Death is not the end
for viola, organ and guitar distortion / für Viola, Orgel und Gitarrenverzerrer

Matthias Sannemüller - viola, David Timm - organ/orgel, Thomas Chr. Heyde - electronics/Elektronik
Produzent/Tonmeister: Thomas Chr. Heyde [HCMF-Records]
im Auftrag des Mitteldeutschen Rundfunks

Titel: Thomas Christoph Heyde - High Culture Motherfucker [HCMF Rebords - 0000]
Publikation: Musique Machine 12/2008

High Culture Motherfucker/ is juddering often manic ride that jumps
between atmopsrics/ dramatics & playfulness often. Utilizing a mixture
of live electronics, turntable elements, percussion, piano, brass and
strings for it’s often rollercoaster like ride.

What makes this all so rewarding is you never know what element, noise
or twist will be thrown into the mix next - with each track been a
hyperactive trip in it’s own right. We go from the opener/ Fileldz/
which starts off with a pressing heat haze like electro buzz and small
turntable elements & then slowly builds up it’s strange sonic
picture world with; cut-up often comedic percussion elements, swirling
strings and dramatic/epic to piano rolls and bellowing epic prog like
gitar samples. Or/ Waves from underground/ which pitchers ripping
elector pulse, sampled piano tinkle and organ hover against boisterous
harmonic and atmospheric boson wondering. Or the sultry and sinister
blowing tone of the opening of /Fernen/ with it’s mixture of 3
recorder’s, live eletroincs and weirdly voclising - that comes across
like some strange and at times sureal séance session. Before the track
dips into pulsing almost African meets surrealistic sound bobbing and
rhythmic pulse march.

Really a very strange and wonderful sonic trip that stretchers and
dancers between dramatic and cinematic mood making, improv and
playfulness & highly creative elctronica. With each track been its own
strange often jarring but always effective sonic adventure in its own
right. 4/5

Roger Batty

Titel: Thomas Christoph Heyde HCMF (High Culture Motherfucker) Phantomnoise/ HCMF.
Publikation: Blow Up Magazin, 09/ 2008
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von Valerio MattioliVi..

Titel: Contemporanea Adulterata Thomas Christoph Heyde HCMF (High Culture Motherfucker) CD Phantomnoise
Publikation: Rumore-Margazine, 09/ 2008
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von Vittore BaroniVi..

Titel: Schöne Platte - vor allem als Platte. Der Leipziger Komponist Thomas Christoph Heyde spielt eigene Werke für Instrumente und Live-Elektronik ein.
Publikation: Leipziger Volkszeitung vom 31.07.2008

Der Untertitel ist sachlich: “Works for Instruments and Live Electronics”, Werke für Instrumente und Live-Elektronik eben. Der eigentliche Titel verwirrt auf den ersten Blick: “HCMF”. Auf den zweiten soll er wohl ein wenig provozieren. Denn “HCMF” steht für High Culture-*****, was Englisch ist und so viel bedeutet wie Hoch-Kultur-der-Mutter-Beiwohner. Dem Mitteldeutschen Rundfunk war das 2003 zu schweinisch, weswegen das Stück seinerzeit in der Sendermusik so nicht heißen durfte.

Nun heißt so also ein ganzes Album, nicht nur eine CD, sondern auch eine richtige Schallplatte. Denn Heyde hat seine tönende Werkschau auf beide Tonträger gebannt, aufs silberne Digital-Medium und die gute alte Langrille. Die auch in diesem Falle besonders gut ist. Weil die akustischen und elektronischen Effekte und Zaubereien des Leipzigers von der Nadel abgetastet noch satter klingen, noch dichter, noch dynamischer. Und weil das gute alte Medium gut passt zur Attitüde der Platte. erinnert in ihrer kruden Mischung aus Geräuschen und Tönen, aus Elektronik und Handgemachtem, aus schlichten Patterns und wildem Aktionismus stark an Konzept-Alben der späten 60er und frühen 70er. Besonders das erste Stück, “Fieldz” für Klavier, vier Perkussionisten, Plattenspieler und Live-Elektronik, lässt an die frühen, wilden, durchgeknallten, gleichermaßen ambitionierten wie naiven Alben von Pink Floyd denken. Und derlei Wanderungen im Niemandsland zwischen allen Genres und Gattungen sind so ganz nach dem Geschmack des Leipziger Komponisten und Festival-Machers. Auch das mit vier Schlagwerkern, Samplern und Live-Elektronik besetzte Titelwerk spreizt sich hinreißend unkonventionell zwischen ekstatischem Gedengel und der subtilen Erkundung der Stille.

Wunderbar sorglos gehen die minimalistischen Ausschnitte von “3 x short - 3 x long, simple Pieces for Opportunists” mit dem Material um, die Ruhe der Bewegung mit der Schärfe des Klangs verbindend. Dagegen tendieren die “Waves from Underground” für Fagott und Live-Elektronik ein wenig zur Geschwätzigkeit, die “Fernen” für drei Blockflöten und Live-Elektronik zum Leerlauf. Aber “Memory - Faded” für Bratsche, Klavier und Live-Elektronik bündelt wieder all die anarchistische Spielwut, die den neuen Heyde ausmacht.

Die Interpreten (Heyde, Leipziger Schlagzeugensemble, Ensemble Mosaik, Axel Andrae, Ensemble Les trois en bloc, Matthias Sannemüller, Frank Peter) sind durchweg exzellent, die Klangqualität ist es auch. Eine schöne Platte, durchgeknallt, witzig, sinnlich. Vor allem als Platte.
Peter Korfmacher

Titel: Der Motherfucker der Neuen Musik. THOMAS CHRISTOPH HEYDE bringt neue Töne unters Volk
Publikation: Melodie und Rhythmus, 07/08 2008
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von Volly Tanner
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Titel: THOMAS CHRISTOPH HEYDE - HCMF-Works For Instruments And Live Electronics
Publikation: Westzeit

Phantomnoise/Sound Base
Th. Chr. Heyde ist in Leipzig beileibe kein Unbekannter. Als künstlerischer Leiter des renommierten “Forum Zeitgenössischer Musik Leipzig” ist er erfolgreich in den Hochkulturbetrieb involviert (und verschießt von dort aus situationistische Torpedos wie “Straßenbahnkonzerte” oder musikalische Radtouren), als Komponist gilt er als “Junger Wilder”, der auch gerne mal in Szenelokalitäten wie “Ilses Erika” oder dem bröckeligen UT Connewitz aufspielt. “High Culture Mother Fucker” heißt seine genre-untypisch auch als Vinyl erhältliche Werkschau hintersinnig-selbstbewußt und die reicht von “klassischer” Avantgarde bis zu ambienter Kammermusik und noiselastigen Elektronikspielen. Die Vielfalt ist grenzenlos!
Karsten Zimalla

Titel: THOMAS CHRISTOPH HEYDE: High Culture Motherfucker (Werke für Instrumente und Live-Elektronik). Leipziger Schlagzeugensemble; Thomas Chr. Heyde, Klavier, Turntable und andere
Publikation: Neue Musikzeitung

Harte Klänge, schrille Höhen, Heavy Metal guckt ebenso über die Schulter wie großes Klangpathos oder Steigerungsmomente bei Xenakis. Heyde bricht spürbar aus, kein Akademismus, sondern fasr rituelle Akzente bestimmen das klangliche Geschehen. Und hierin bleibt er bis zum Schluss konsequent und auch faszinierend. High Culture spielt wirklich keine Rolle.
Reinhard Schulz

Titel: THOMAS CHRISTOPH HEYDE - ‘HCMF (High Culture Motherfucker)’
Publikation: TRUST, Nr. 131/04

Das ist ja nun wirklich kein Hardcore mehr. Ich scherze. Natürlich ist das kein Argument. Ich muss allerdings gestehen, dass es hier ganz schön anders zugeht, als in den Plattenschränken der meisten von unter euch. Zwar gibt es durchaus elektrische Gitarren zu hören, manchmal auch Krach, aber viel mehr geht es hier um ziemlich kunstvolle Kompositionen zwischen so called Neuer Musik, elektronischer Avantgarde, Ambient und dergleichen. Keineswegs humorlos, aber gern kratzbürstig gibt sich Heydes Musik, die Geduld erfordert, aufgeschlossene Hörer aber dafür reich belohnt. Übrigens: Das mit dem Plattenschrank von vorhin ist durchaus ernst gemeint: “HCMF” erscheint nämlich auf Vinyl, um der Musik in ihrer Gesamtheit gerecht zu werden
Andreas Schnell